Hallo zusammen, heute nehme ich euch mit auf meine Motorradtour, die ich an einem herrlich sonnigen, aber frischen Märztag unternommen habe. Blauer Himmel, knackige Temperaturen und ein paar Highlights im Odenwald – was will man mehr? Also, Jacke zu, Helm auf, Handschuhe an und los geht’s!
Start in Fürth im Odenwald
Ich bin um 10:30 Uhr in Fürth gestartet. Die Sonne lacht vom Himmel, aber mit 6 °C ist es noch ganz schön frisch – gelobt sei die Griffheizung meines Mopeds! Richtung Amorbach wird’s sogar noch kälter, da zeigt das Thermometer nur noch 4 °C. Aber zum Glück klettert die Temperatur später am Nachmittag auf angenehme 10 °C – perfekt für eine Tour.
Ursprünglich geplante Route
Erste Station: Ruine Wildenburg
Mein erstes Ziel ist die Burgruine Wildenburg bei Kirchzell, unweit von Amorbach. Der Weg dorthin ist schon mal ein kleines Abenteuer. Die Navis wollen euch über die Hofmühle schicken – aber das ist ein Privatweg, der nicht befahren werden darf. Stattdessen biege ich bereits in Buch rechts ab und fahre das kleine Sträßchen parallel zur Hauptstraße entlang bis zum Besucherparkplatz.

Dort angekommen, heißt es: rauf zur Ruine! Der steile Anstieg mit etwa 130 Höhenmetern ist knackig, aber die Aussicht oben entschädigt für jede schweißtreibende Minute.


Die Ruine Wildenburg ist ein faszinierender Ort. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von den Herren von Dürn erbaut und war damals ein richtig imposantes Bollwerk. Sie thront auf einem steilen Felskegel und war strategisch perfekt, um das Umland zu kontrollieren. Im Mittelalter war hier richtig was los: Die Burg war nicht nur Festung, sondern auch Wohnsitz für Ritter und ihre Familien. Man kann sich richtig vorstellen, wie die Leute damals in den dicken Mauern gelebt haben – mit Kaminen gegen die Kälte, Burghöfen voller Leben und ab und zu mal einem Angriff von Feinden, die es auf die Macht in der Region abgesehen hatten.

Besonders spannend ist die Geschichte rund um den Dreißigjährigen Krieg: 1647 wurde die Burg schwer beschädigt und danach nie wieder aufgebaut. Seitdem verfällt sie langsam, aber genau das macht ihren Charme aus. Die Überreste der Wehrmauern, der Turmstumpf und die alten Gemäuer erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten.
Ich lasse den Blick schweifen und versuche mir vorzustellen, wie das Leben in dieser Burg vor hunderten von Jahren gewesen sein muss.












Zweite Station: Mittagessen im Il Carrubo
Nachdem ich die Ruine ausgiebig erkundet habe, knurrt der Magen. Also ab nach Mudau ins „Il Carrubo“, ein familiengeführtes italienisches Restaurant. Schon beim Reinkommen merke ich: Hier ist’s gemütlich! Das Restaurant ist brechend voll, ich habe aber Glück, dass es noch 2 freie Tische gibt. Die Bedienung ist sehr herzlich, und ich entscheide mich für ein Lachsfilet auf Gemüse – ein Volltreffer! Frisch, lecker, genau das Richtige nach dem Aufstieg. Nach dem Essen gönne ich mir noch einen Cappuccino, um fit für die nächste Etappe zu sein: den Katzenbuckel.

Dritte Station: Katzenbuckel
Von Mudau aus fahre ich über das Scheidental, durch Waldbrunn und Waldkatzenbach die Katzenbuckelstraße hoch, bis ich an einem Naturparkplatz ankomme. Ab hier heißt es wieder: weiter zu Fuß! In voller Motorradmontur stapfe ich über 100 Höhenmeter den Berg rauf zum Katzenbuckel-Turm. Puh, das zieht in den Beinen, aber die Vorfreude auf die tolle Aussicht treibt mich an.



Der Katzenbuckel ist übrigens der höchste Hügel im Odenwald, stolze 626 Meter über dem Meeresspiegel. Er hat eine vulkanische Vergangenheit – vor Millionen Jahren war hier ein Vulkankrater aktiv, und das Gestein erzählt noch heute davon. Oben angekommen, klettere ich über die steile und dunkle Wendeltreppe den Aussichtsturm hoch und werde mit einem Wahnsinns-Panorama belohnt: Weitblick in alle Richtungen, von den Wäldern des Odenwalds bis zu den Hügeln am Horizont.




Rückfahrt mit Hindernissen
Die Rückfahrt plante ich über Gaimühle, das Sensbachtal und Oberzent. Doch an der Abzweigung nach Oberzent kommt die Ernüchterung: Wochenendsperrung für Motorradfahrer! Auch die Alternative über Schöllenbach nach Hetzbach ist gesperrt. Na super, denke ich mir, fahre ein ganzes Stück wieder zurück und nehme den Umweg über Eberbach. Von dort geht’s die B45 zurück Richtung Michelstadt – nicht die schönste Strecke, aber was soll’s, Hauptsache heim.
Um 17:30 Uhr rolle ich müde, aber happy in die Einfahrt. Die Tour war ein Volltreffer: Sonne, blauer Himmel, frische Luft, Geschichte, gutes Essen und eine Aussicht, die lange in Erinnerung bleibt. Bis zur nächsten Tour!